HOLLABRUNN
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Geschichte von Hollabrunn


 

Entwicklung der Stadt


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Die Stadt Hollabrunn, inmitten fruchtbaren, hügeligen Rebenlandes im Tal des Göllersbaches gelegen, ist Zentralort des westlichen Weinviertels. Das Stadtgebiet grenzt unmittelbar an den Hollabrunner Wald, das größte, zusammenhängende Eichenwaldgebiet Österreichs.

Die verkehrsmäßige Ausrichtung wird durch die Lage an der Achse Wien-Znaim-Prag bestimmt, die hier von den Verbindungen aus dem östlichen Weinviertel gekreuzt wird. Das Gemeindegebiet (23 Katastralgemeinden) ist mit 152,38 km² fast flächengleich mit dem Fürstentum Liechtenstein.

Die Stadt und ihr Umland weisen eine ununterbrochene Siedlungskontinuität seit der Jungsteinzeit auf. Die Gründung des heutigen Hollabrunn fällt in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts, die Besiedlung erfolgte unter Führung Hochfreier aus dem Raum um Augsburg (Vohburger); diese brachten von dort auch die Verehrung des Hl. Ulrich, des Patrons der späteren Stadtpfarrkirche, sowie das in Österreich einzigartige Patrozinium der Hl. Afra im eingemeindeten Eggendorf mit.
Hollabrunn entstand aus zwei im Stadtbild noch erkennbaren ursprünglich bäuerlichen Siedlungskernen, der Zeile in der Wienerstraße einerseits und nördlich dem in den "Äußeren Platz" (jetzt Lothringerplatz) einmündenden Straßenzug (Znaimerstraße), die nach Errichtung der Kirche auf einem Hausberg zwischen beiden mit dem "Marktplatz" (Hauptplatz) als Zentrum zusammengewachsen sind.

Die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1135 ("Holerbrunen") betrifft eine Weingartenschenkung hier an ein bayerisches Kloster. Der Weinbau ist bis in die Gegenwart ein bestimmender Wirtschaftsfaktor im Leben der Stadt.
Bis 1928 galt die, 1288 ("Hollabrunn superior") erstmals nachgewiesene Namensform, Oberhollabrunn als offizielle Gemeindebezeichnung.

Feudale Grundherren von Oberhollabrunn waren seit dem Hochmittelalter bis zu ihrem Erlöschen 1400 die Herren von Sonnberg (zum Teil mit ihrem Zweig auf Burg Raschala, teils auch ihre Verwandten, die Tursen und Maissauer). Von späteren Inhabern der Herrschaft Sonnberg, zu der das "Amt Oberhollabrunn" bis zur Aufhebung der grundherrschaftlichen Verfassung 1848 untertänig war, sind die Reichsfreiherren von Gilleis zu erwähnen, auf die das im Jahr 1565 verliehene gegenwärtige Stadtwappen zurückgeht:
Ein geteilter Schild, in der oberen Hälfte auf blauem Grund eine goldene Wolfsangel begleitet von zwei Sternen, in der unteren Hälfte ein Gewässer mit Schwan vor einem Brunnen. Es ist also ein "redendes Wappen", dem bei der Stadterhebung später nur die Mauerkrone beigefügt wurde.
Prägend für die Ortsgeschichte waren auch die Grafen bzw. Fürsten von Dietrichstein, 1662-1864 Herren auf Sonnberg: mit der Gründung des Kapuzinerklosters 1666 (aufgehoben 1783) setzten sie wesentliche Impulse.

Das Marktrecht für Hollabrunn datiert aus dem 14. Jahrhundert (vor 1377).
Mit dem Marktrecht ausgestattet waren übrigens auch vom Spätmittelalter bis ins 18. Jahrhundert die jetzigen Katastralgemeinden Weyerburg und Enzersdorf im Thale, woran noch Pranger an deren Hauptplätzen erinnern.
Im 16. Jahrhundert war Oberhollabrunn Sitz mehrerer Zünfte und verfügte neben dem Wochenmarkt über vier Jahrmärkte. Vor 1537 war der Markt Poststation an der Route Wien-Prag. Der Ausbau der Prager Poststraße um 1740 war ein erheblicher Wirtschaftsmotor.

Zäsuren setzten kriegerische Ereignisse, wie 1336 der Einfall der Truppen des Königs Johann von Böhmen (Anlass zum Neubau der gotischen Pfarrkirche über romanischen Fundamenten), der Schwedensturm des Jahres 1645, der eine weitgehende Bevölkerungsumstrukturierung zur Folge hatte, die Wiener Türkenbelagerung von 1683, zu deren Entsatz König Jan Sobieski von Polen in Hollabrunn auf den Führer der Reichstruppen Herzog Karl von Lothringen traf, sowie die das Ortsbild gänzlich verändernden Franzosenkriege 1805 und 1809. Die "Schlacht bei Hollabrunn und Schöngrabern" (so inschriftlich am Arc de triomphe in Paris), Auftakt zur Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 1805, fand durch Tolstojs "Krieg und Frieden" Eingang in die Weltliteratur.

Mit der Einrichtung der Bezirksverwaltungsbehörden in Hollabrunn 1850, zu deren räumlicher Etablierung (im ehemaligen Kapuzinerkloster) die 1824 als erste Landsparkasse Österreichs gegründete Sparkasse Hollabrunn nicht unwesentlich beitrug, setzte eine rege Bautätigkeit ein. Die Funktion als Bezirksvorort leitete einen rasanten Aufschwung in Handel und Gewerbe ein: um 1900 waren rund 200 Gewerbebetriebe hier ansässig.
1908 wurde Oberhollabrunn "in Würdigung seines geregelten Gemeinwesens und seines bedeutenden Aufschwunges" zur Stadt erhoben.

Verkehrsmäßig ist Hollabrunn, 1871 an die Nordwestbahn angeschlossen, seit 1979 mit Schnellbahnbetrieb in den Verkehrsverbund Ostregion einbezogen.
Die örtliche Umfahrung der Schnellstraße (S3; früher B303) besteht seit 1987.

Eine Badstube als sozialmedizinisch zentrale Institution des Mittelalters ist in Oberhollabrunn für das Jahr 1377 nachgewiesen. 1857 eröffnete die Gemeinde ein Notspital als Vorstufe für ein Bezirkskrankenhaus, das 1860 wegen Überschuldung geschlossen werden musste.
1873 entstand ein in der Folgezeit mehrfach erweiterter Neubau, der 1877 zur allgemeinen öffentlichen Krankenanstalt erklärt wurde.
Im Jahr 1992 wurde ein modernes Krankenhausgebäude in der R. Löffler-Straße fertiggestellt und nahm als Grundversorgungskrankenhaus den Betrieb auf.

Hollabrunn ist vor allem auch Schulstadt: Die schulische Tradition, deren Wurzeln wohl bis zur Pfarrgründung im 13. Jahrhundert reichen und die seit 1393 urkundlich fassbar ist, erfuhr durch die Gründung des Gymnasiums 1865 und die Errichtung des erzbischöflichen Seminars 1880 entscheidende Anstöße, so dass gegenwärtig nahezu sämtliche mittlere und höhere Schultypen (Gymnasien, Handelsschule und Handelsakademie, Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Höhere Technische Lehranstalten, Berufsschulen, Fachschulen, Musikschule) in der Stadt Hollabrunn vertreten sind.
Durch die in den frühen 2000er Jahren bestehende Frank Stronach-Fußballakademie, hatte Hollabrunn in der Sportwelt internationalen Ruf.
1983 wurde mit dem Pädagogischen Institut des Bundes der Startschuss für Aus- und Weiterbildungen auch nach der Matura Hollabrunn gesetzt, seit 2007 als Pädagogische Hochschule. Ab 1999 bestand ein Universitärer Lehrgang unter Patronanz der Universität für Bodenkultur in Wien, ab 2002 verschiedene Studien, u.a. Betriebswirtschaft, in Zusammenarbeit mit der Fern-Fachschule Hamburg angeboten.

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